Endlich im Atlantik
6. November
Es regnet die ganze Nacht in Strömen. Und wenn man gefühlte 2 cm unterm Deck liegt, kann das richtig laut werden. Naja, so übertönt’s wenigstens meinen Tinnitus. Gestern sind wir früh ins Bett, heißt: wir sind seit 5 Uhr hellwach. Bis um 05:37 halten wir’s aus, dann geht’s los Richtung Tarifa. Seit Tagen haben wir uns schlau gemacht wegen der Strömungen in der Meeresenge … irgendwie kapiert’s keiner von uns richtig. Aber der Wind, seit Tagen aus West, belohnt unser ständiges Kreuzen:
volle Kanne Ostwind! Und so fliegen wir mit dem Screatcher raumschotts durch die Passage. Log: 10kn. Speed over Ground: immerhin noch 7kn. Müssen also irgendwie alles richtig gemacht haben Die See kabelt sich wie wild, die Tanker preschen an uns vorbei, der Käpt’n steuert höchstpersönlich an Tarifa vorbei … WIR SIND IM ATLANTIK!
Kurs: Madeira
7. November
Nachts totale Flaute, über eine Stunde manövrierunfähig rumgedriftet. Segel eingeholt. Früh morgens kam der Wind wieder, Wal gesehen, Wind wurde wieder mehr. Mittags waren wir dann schon wieder bei 30 Knoten. Aus SW. Der Wetterbericht kriegt es irgendwie überhaupt nicht gebacken. Nachmittags dann innerhalb kürzester Zeit auf NNW gedreht. Ekelhafte Kreuzsee entsteht. Es regnet immer wieder heftig. Seit Tagen nicht mehr die Sonne gesehen. Geht uns tierisch auf die Nerven.
Abends den kleinen Tuna (Bonito?) gegessen, den Ulli am ersten Tag gefangen hatte. Erst roh (Boah, voll lecker) dann gebraten. Gigantisch! Grossschot Halterung vom Traveller gebrochen. Baum schießt bei der See von einer Seite auf die andere. Zu viert kriegen wir ihn gebändigt und festgebunden. Wind zum Glück nachgelassen.
Wachen wieder geändert, das mit den Überschneidungen klappt nicht. Also, machen wir’s einfach: 2,5 Stunden Wache jeder. Das ist nicht zu lang, und man hat 7,5 Stunden Schlafmöglichkeit. Schau’n wir ma wie’s klappt.
9. November
Gestern vormittag schön sonnig und endlich die ersehnte lange Atlantikdünung …. Ein Genuss von kurzer Dauer jedoch, seit gestern Mittag, stetiger Westwind, südlich drehend. Also genau aus der Richtung wo wir hin wollen. Wir weigern uns eine Wende in nördliche Richtung zu machen um die portugiesische Kolonie zu erreichen. Uns ist kalt. Norden geht garnicht. Also ändern wir einfach unser Ziel: ab nun geht’s direkt nach Lanzarote. Wind scheint das mit bekommen zu haben und dreht prompt noch weiter südlich, also segeln wir geradewegs auf die Küste von Afrika zu. Wo bleibt der verdammte Nordwind??



Die See gleicht einer Waschmaschine im Schleudergang. Und so geht das jetzt schon seit Stunden. Wir schließen Wetten ab, wie viele Schläge das Unterdeck ertragen kann, bis es auseinander bricht und nutzen die Sonne, alles ein wenig zu trocknen und sauber zu machen. Walter nimmt Saubermachen ziemlich ernst und öffnet die Ausstiegsluke im Boden ein Spalt (zu) weit. Eine Welle sieht sich den Kat von innen aus an und wir haben einen sauberen Boden blöd nur, das die Bilgepumpe nicht funktiert. Aber wir haben ja unseren Käpt’n alias McGyver und auch die kriegt er wieder hin (und die Ersatzteilliste für’n Atlantik wird wieder ein wenig länger).
10. November
Nachts kämpft Walter mit Böen von bis zu 35kn. Zum Glück hatten wir vor Einbruch der Nacht Genua & Gross gerefft. Kochen wird zur Akrobatik: rechte Hand Reis umrühren (im größten Kochtopf zu 1/4 gefüllt, blieb immerhin die Hälfte im Topf), links Pfanne ausbalancieren, rechtes Bein federn um Talfahrten zu absorbieren, linker Fuss schiebt die schwere Schublade wieder zu, die weder der Schwerkraft noch Walter’s fünf Magnetschliesser widerstehen kann. Ich schaffe es irgendwie, kein Tropfen von dem Hühnerfrikassee zu verschütten. Das das Essen dann auf’m Teller bleibt, entzieht sich meinem Verantwortungsbereich.





Ab und zu kommt die Sonne raus, und ich ergattere ein Foto von Claus auf dem er tatsächlich lacht, sein Magen hat den Kampf aufgegeben und er genehmigt sich sogar ein Bier!!

Wir sind zu schnell!!! So werden wir mitten in der Nacht auf Lanzarote ankommen. Wie üblich beugen wir uns den Naturgewalten (weil: Segel Reffen geht ja gar nicht bei knappen 20kn Wind, wir fliegen trotzdem mit bis zu 12 kn über die Wellen) also wird der Zielhafen hält geändert, wir hängen einfach noch mal 40 Meilen dran und steuern Ziel: Nord Lanzarote.

Ankunft Marina de Rubicon
Nach 700 nm und fünf Tagen wieder Land unter den Füssen (was wir aber nicht wirklich vermisst haben)
Wie erwartet sichten wir nachts die ersten Lichter von Lanzerote. Morgens kommen wir dann im Hafen von der Marina de Rubicon an. Die Hafenarbeiter lächeln, sind echt süß UND super freundlich und hilfsbereit, obwohl wir erst den uns angewiesenen Liegeplatz ändern, und den dann erst vorwärts dann aber doch lieber rückwärts anfahren (wegen den Wasser- und Elektrikanschlüssen). Frühstücken und dann wird erst mal in Süßwasser & Elektrik geschwelgt.
Tina wird mit Bürste & Hochdruckreiniger bearbeitet, die Waschmaschine läuft auf Hochtouren, alle Steckdosen werden mit irgendwelchen elektronischen Teilen belegt. Fenster, Luken, Türen werden aufgerissen und alles komplett durchgelüftet. Obwohl auch eine Insel, nur 50% Luftfeuchtigkeit! Innerhalb kürzester Zeit ist alles trocken, sogar die Matratzen!
Nach so viel harter Arbeit müssen wir uns natürlich mit einem Landgang belohnen und …. JA …. Er endet böse :-)


Kurs: Madeira
7. November


Wachen wieder geändert, das mit den Überschneidungen klappt nicht. Also, machen wir’s einfach: 2,5 Stunden Wache jeder. Das ist nicht zu lang, und man hat 7,5 Stunden Schlafmöglichkeit. Schau’n wir ma wie’s klappt.
9. November
Gestern vormittag schön sonnig und endlich die ersehnte lange Atlantikdünung …. Ein Genuss von kurzer Dauer jedoch, seit gestern Mittag, stetiger Westwind, südlich drehend. Also genau aus der Richtung wo wir hin wollen. Wir weigern uns eine Wende in nördliche Richtung zu machen um die portugiesische Kolonie zu erreichen. Uns ist kalt. Norden geht garnicht. Also ändern wir einfach unser Ziel: ab nun geht’s direkt nach Lanzarote. Wind scheint das mit bekommen zu haben und dreht prompt noch weiter südlich, also segeln wir geradewegs auf die Küste von Afrika zu. Wo bleibt der verdammte Nordwind??



Die See gleicht einer Waschmaschine im Schleudergang. Und so geht das jetzt schon seit Stunden. Wir schließen Wetten ab, wie viele Schläge das Unterdeck ertragen kann, bis es auseinander bricht und nutzen die Sonne, alles ein wenig zu trocknen und sauber zu machen. Walter nimmt Saubermachen ziemlich ernst und öffnet die Ausstiegsluke im Boden ein Spalt (zu) weit. Eine Welle sieht sich den Kat von innen aus an und wir haben einen sauberen Boden blöd nur, das die Bilgepumpe nicht funktiert. Aber wir haben ja unseren Käpt’n alias McGyver und auch die kriegt er wieder hin (und die Ersatzteilliste für’n Atlantik wird wieder ein wenig länger).
10. November








Wir sind zu schnell!!! So werden wir mitten in der Nacht auf Lanzarote ankommen. Wie üblich beugen wir uns den Naturgewalten (weil: Segel Reffen geht ja gar nicht bei knappen 20kn Wind, wir fliegen trotzdem mit bis zu 12 kn über die Wellen) also wird der Zielhafen hält geändert, wir hängen einfach noch mal 40 Meilen dran und steuern Ziel: Nord Lanzarote.




Nach 700 nm und fünf Tagen wieder Land unter den Füssen (was wir aber nicht wirklich vermisst haben)
Wie erwartet sichten wir nachts die ersten Lichter von Lanzerote. Morgens kommen wir dann im Hafen von der Marina de Rubicon an. Die Hafenarbeiter lächeln, sind echt süß UND super freundlich und hilfsbereit, obwohl wir erst den uns angewiesenen Liegeplatz ändern, und den dann erst vorwärts dann aber doch lieber rückwärts anfahren (wegen den Wasser- und Elektrikanschlüssen). Frühstücken und dann wird erst mal in Süßwasser & Elektrik geschwelgt.

Nach so viel harter Arbeit müssen wir uns natürlich mit einem Landgang belohnen und …. JA …. Er endet böse :-)
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